Sie haben ein pfiffiges und intelligentes Kind. Die Schule dürfte kein Problem sein. Eigentlich.
Aber Ihr Kind ist oft müde, schlaff, antriebsarm, kann sich trotz guter Motivation und Vorbereitung nicht lange konzentrieren und kommt schließlich
erschöpft nach Hause, um mit letzter Kraft noch Hausaufgaben zu machen. Sie versuchen es mit weniger Süßigkeiten, weniger Fernsehen, mit mehr Schlaf – aber ohne Erfolg. Sie schieben es auf schulische Überlastung und schlechte Lehrer – aber auch das ist es nicht. Ergotherapie und Nachhilfe zeigen kaum Besserungen. Aber dass Ihr Kind Stress hat, steht fest. Es könnte an Kryptopyrrolurie (KPU), einer Stoffwechselstörung, liegen, bei der Zink,
Vitamin B6 und andere wichtige (Mikro)Nährstoffe mit dem Urin ausgeschieden und damit dem Körper verloren gehen. Dieser Mangel ist nicht lebensgefährlich, aber er wirkt sich negativ auf den Hirnstoffwechsel und damit auf die Hirnleistungen aus.
Die HPU /KPU ist ein gutes Beispiel dafür, dass nicht alle Verhaltensauffälligkeiten und Hirnleistungsstörungen psychisch bedingt sind. Gerade bei AD(H)S-Kindern ist oft unter Gabe der fehlenden Nährstoffe eine eindeutige Verbesserung zu sehen. Leider ist dieses Krankheitsbild noch sehr unbekannt und wird von vielen Therapeuten nicht anerkannt.
Die KPU wurde bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts als Ursache vieler psychiatrischer Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten beschrieben und erfolgreich behandelt.
Mikronährstoffe sind für die Bildung der Neurotransmitter (Botenstoffe, mit denen im Gehirn Informationen weitergeleitet werden) wichtig. Fehlen diese Mikronährstoffe, können sich Symptome wie bei ADS („Träumerchen“) oder ADHS (Hyperaktivität, Impulsivität, Aggressivität, Konzentrationsschwäche) einstellen. Oft führen diese
Symptome zur Behandlung mit Psychopharmaka (z.B. Methylphenidat), weil nicht nach den Ursachen geforscht worden ist.
Mikronährstoffe sind aber auch für die Vernetzungen (Synapsenbildung) im Gehirn wichtig. Alle gelernten Fakten sollten im Gehirn gespeichert werden. Bei Mangel an Nährstoffen können neue Informationen nicht im Langzeitgedächtnis abgespeichert
werden und gehen bereits im Kurzzeitgedächtnis verloren. Dass Traubenzucker die Konzentration der Kinder in der Schule fördert, ist eine Mär. Dass gesunde Ernährung ausreicht, um alle wichtigen Nährstoffe aufzunehmen, die
auch das Gehirn braucht, ist eine Illusion. Vor allem dann, wenn durch die KPU der
Körper jeden Tag die Stoffe vermehrt ausscheidet, die er so dringend braucht. Indem Sie Ihr Kind noch mehr antreiben, um es aus der Trägheit, Lethargie und Unlust herauszubekommen, umso mehr powert es sich aus, und die Symptome werden
nicht weniger, sondern mehr. Spätestens an diesem Punkt müssen Sie eingreifen
und diesem Zustand Einhalt gebieten.
In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, weitere Stoffwechselstörungen abzuklären, da oft gleichzeitig auch eine Darmschädigung bestehen kann, die eine Störung der Nährstoffaufnahme zur Folge hat und die Symptomatik der KPU noch
verschlimmert.
1Das Verhalten der Kinder, die an einer KPU leiden, führt oft zu Konflikten in der
Familie. Oft genug wird das Versagen der Kinder in der Schule den Müttern
angelastet. Das Selbstwertgefühl der Kinder, die an sich motiviert und ehrgeizig sind,
sinkt, ihre Stellung im psychosozialen Gefüge ebenfalls. Um diesen negativen
Prozess nicht weiter zu vertiefen, ist eine Behandlung der KPU dringend erforderlich.
Häufige Symptome bei Kindern und Jugendlichen:
• Gedächtnisstörungen
• Konzentrations- und Merkstörungen
• Allgemeine Hirnleistungsstörungen
• Verhaltensauffälligkeiten allgemein
• Leben in einer Welt des Chaos als Träumerchen oder Zappelphilipp
• Nervöse Erschöpfung
• Starke emotionale Schwankungen
• Angststörungen
• Schlafstörungen und fehlende Traumerinnerung
• Wahrnehmungsstörungen
• Psychische Störungen, v.a. im Stress
• Störungen des Kurzzeit- und Namensgedächtnisses
• Muskelschwäche und schwaches Bindegewebe (z.B. gehäuft Blockaden der
Wirbelsäule)
• Unreife Feinmotorik, schlechte Handschrift
• Infektanfälligkeit, Allergien • Unklare Bauchschmerzen • Schlechter Zahnschmelz
Vererbung spielt bei der KPU eine wichtige Rolle, so dass diese in vielen Familien
gehäuft vorkommt.